Was ist Ozon und was hat es mit Luftreinigern zu tun?
Inhalt:
- Was ist Ozon?
- Ozon als Schutzschicht gegen UV-Strahlung
- Ozon als Gefahr für Pflanzen, Tiere und Menschen
- Wie wirkt sich bodennahes Ozon auf die Gesundheit aus?
- Ozon in Verbindung mit Luftreinigungsgeräten und Ionisatoren
Was ist Ozon?
Ozon ist ein leicht bläuliches und nach Chlor riechendes Gas, dass aus Molekülen aus dreifachgebundenen Sauerstoffatomen (O3) besteht. Ozon ist aufgrund seines molekularen Aufbaus sehr reaktiv und wirkt stark oxidierend. Ozon kommt natürlich vor, wird aber auch technisch hergestellt und für verschiedene Zwecke eingesetzt.
Ozon als Schutzschicht gegen UV-Strahlung
Natürlich kommt Ozon vor allen Dingen in der Stratosphäre vor. In einer Höhe von 20-30 km liegt um den gesamten Planeten die sogenannte Ozonschicht, die je nach Region mal mehr mal weniger dicht ist. Diese Schicht absorbiert gefährliche UV-Strahlung, die in ungefilterter Dosis für Pflanzen und Tiere lebensgefährlich ist. In der Höhe ist Ozon also ein wahrer Segen und für das Leben auf der Erde extrem wichtig.
Ozon als Gefahr für Pflanzen, Tiere und Menschen
Das bläuliche Gas hat auch Schattenseiten, die genau dann zutage kommen, wenn Ozon sich in Bodennähe ansammelt. Aufgrund seines reaktionsfreudigen Charakters kann Ozon dann zum Beispiel Schleimhäute und die Atemwege angreifen, sobald die Gasmenge einen gewissen Wert überschreitet. Die Grenzwerte für Ozon unterscheiden sich von Land zu Land. Während in Deutschland 180 µg/m³ als Grenzwert festgelegt ist, liegt der Wert in der Schweiz bei nur 120 µg/m³.
(Anmerkung: µm = Mikrometer = 1/1000 mm)
Wie wirkt sich bodennahes Ozon auf die Gesundheit aus?
Ein Übermaß an Ozon in der Atemluft kann die Gesundheit beeinträchtigen. Mögliche Symptome sind trockene Augen und Mund, Husten, Kopfschmerzen Atembeschwerden, Verstopfung der Nase bis hin zu Brustschmerzen. Asthmatiker, Bronchitiker und generell anfällige Personen spüren höhere Ozonwerte meist schneller, da die Bronchien sich verengen und das Atmen schwieriger wird. Ein weiterer Effekt ist, dass es zu verminderter Leistungsfähigkeit kommen kann.
Was tun bei hohen Ozonwerten?
Sobald in Deutschland eine Ozonkonzentration von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen oder erwartet wird, geben die zuständigen Behörden Verhaltensempfehlungen aus. Ab einem Wert von 240 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wird Ozonalarm ausgerufen. Als Empfehlung gilt von körperlichen Ertüchtigungen im Freien abzusehen, bis die Werte wieder sinken. Die Ozonwerte erreichen in der Regel zwischen 14 und 17 Uhr ihren Höchststand und flachen dann langsam bis in die Nacht ab. Wer also auf Sport nicht verzichten will, sollte dies auf morgens verlegen. Weiterhin wird geraten morgens gut durchzulüften und dann die Fenster bis zum Einbruch der Nacht geschlossen zu halten.
Ozon in Verbindung mit Luftreinigungsgeräten und Ionisatoren
Einige Luftreiniger und alle Ionisatoren produzieren als Nebenprodukt Ozon. Der wichtigste Unterschied für den Verbraucher ist der, ob das entstehende Ozon an die Atemluft abgegeben wird oder im Gerät selbst neutralisiert wird.
Luftreiniger mit geschlossener Ozonbildung
Viele moderne Luftreiniger arbeiten mit einem integrierten Ionisator, um die Filtereffektivität noch einmal zu erhöhen. Wenn der Ionisator auf eine Weise im Gerät verbaut ist, dass das entstehende Ozon nicht an die Umwelt abgegeben, sondern noch im Luftreiniger selbst neutralisiert wird, ist die Verbindung aus elektrostatischer und mechanischer Luftfilterung eine sehr wirksame und gleichzeitig gesunde Angelegenheit. Ein gutes Beispiel für die Art von Technik ist die HEPASilent Technologie von Blueair.
Luftreiniger und Ionisatoren mit freier Ozonbildung
Einfache Ionisatoren bilden negativ geladene Anionen, die an Schadstoffe und Geruchsmoleküle andocken. Der Effekt ist, dass schwerere Teilchen entstehen, die dann zu Boden sinken und beim nächsten Gang mit dem Staubsauger eingefangen werden. Modernere Ionisatoren und ältere Luftreiniger, die auf einem Ionisationsprinzip arbeiten, haben eine Metallplatte im Gerät integriert, an der geladene Teilchen neutralisiert werden. Leider entsteht bei beiden Systemen Ozon als Nebenprodukt, welches direkt an die Raumluft abgegeben wird, was für die Gesundheit eher ein zweischneidiges Schwert ist. Das ist besonders im Falle von Rauchern kritisch, da in Verbindung mit Tabakrauch besonders feine Abbauprodukte entstehen, die noch schädlicher als der Rauch selbst sind.